Skip to content

Digitale Gewalt

Digitale Medien wie Handy, PC oder Internet gehören zu unserem Alltag. Wenn damit Menschen gezielt angegriffen, beleidigt, bloßgestellt, isoliert, beschimpft, erpresst, verfolgt und bedroht werden, handelt es sich um digitale Gewalt.

Digitale Gewalt ist häufig Teil von (Ex)Partnerschaftsgewalt, Stalking und Trennung.

Im Kontext von Gewalt durch den Partner ist der Zeitpunkt der Trennung für eine Frau der vulnerabelste. Wenn eine Frau sich in ein Frauenhaus begibt, ist es zu ihrer Sicherheit und der ihrer Kinder deshalb wichtig, dass der neue Aufenthaltsort dem Ex-Partner nicht bekannt wird. Digitale Medien können in diesem Zusammenhang Risikofaktoren darstellen, beispielsweise durch Ortungsdienste und/oder Spionagesoftware.

Folgende Checkliste soll bei der Risikoeinschätzung behilflich sein:

Geräte
  • Welche elektronischen Geräte gibt es? Auch bei den Kindern? Smartphones, Computer, Laptops, Tablets, IPods oder andere?
1.
Erste To Dos für alle Geräte:
  • Ortungsdienste ausschalten!
  • Alle unbekannten Apps oder Programme löschen!
  • Bluetooth Funktion ausschalten!
  •  Keine sensiblen Daten auf den Geräten speichern!
2.
Vorgehen:
  • Wer hat bei der Einrichtung der Geräte geholfen? Wer hatte unbeobachtet Zugang zu den Geräten?
  • Welche Informationen sind auf der iCloud oder Google Drive gespeichert?
  • Wer kennt die Passwörter und wo befinden sie sich?
  • Welche sozialen Netzwerke sind vorhanden (Facbook, Instagram, Twitter, Tinder, OkCupid oder andere)?
  • Wie sind die Privatsphäre und Sicherheits­einstellungen der sozialen Netzwerke?
  • Ist Spionage Software erkennbar?
3.
Mögliche Interventionen:
  • Alle Passwörter ändern: Ein sicheres Passwort hat mindestens 11 Zeichen und besteht aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen
  • Zwei-Faktoren Authentifikation (bei Messangerdiensten und sozialen Netzwerken vorhanden)
  • Mehrere aktive Sitzungen (bei Messangerdiensten und sozialen Netzwerken vorhanden)?
  • Surfen mit privater Sitzung (Firefox „Neues Privates Fenster“, Chrome „Inkognito-Modus“, Safari „privates Fenster“)
  • Ortungsdienste ausschalten (bei Messangerdiensten und sozialen Netzwerken vorhanden)
  • Sicherheitskopie der Daten erstellen
  • Nachrichten und Telefonanrufe über Telefonanbieter erfassen
  • Screenshots erstellen (Computer Windows: shift+druck/print und dann Strg+V, bei Mac: cmd-shift-3, Smartphones; Android: drücken des Power-Buttons gleichzeitig mit der Leisetaste, IPhone: Home-Button gleichzeitig mit Power-Button drücken)
4.