Skip to content

Geschichte der Autonomen Frauenhäuser

Anfang der 1970er Jahre
Die Anfänge
Die Geschichte der ersten Autonomen Frauenhäuser in der BRD ist ein wichtiger Teil der Geschichte der „Neuen Frauenbewegung“, die seit Anfang der 1970er Jahre zur Solidarisierung von Frauen aufrief. Aus dieser Zeit kommt der Slogan „Das Private ist politisch“.

In der "Neuen Frauenbewegung" ging es zunächst um Probleme der Abtreibung und um die Männergewalt gegen Frauen. In Frauen-Gesprächskreisen und Selbsthilfegruppen wollten Frauen der Vereinzelung entgegenwirken. Bald bildeten sich Fraueninitiativen und Frauenprojekte mit dem Ziel, bessere gesellschaftliche Bedingungen für Frauen zu schaffen. Neben Frauengesundheitszentren, Frauenzeitungen und Frauenverlagen wurden die ersten Autonomen Frauenhäuser eröffnet.
Anfang der 1970er Jahre
1. November 1976
Das erste Frauenhaus
Trotz vielfältiger politischer und gesellschaftlicher Widerstände gründete am 1. November 1976 eine kleine Gruppe Feminist*innen in Westberlin ein Frauenhaus durch einen „Trägerverein“, um die Autonomie des Projektes zu schützen. Ziel des Projektes war Gewalt öffentlich zu machen, und zwar nicht nur die Gewalt in der Partnerschaft, sondern auch die strukturelle Gewalt gegen Frauen.

Merkmale der autonomen Projekte waren und sind das feministische und antirassistiche Denken und Handeln, die solidarische und hierarchiefreie Verkehrsform, die Vermittlung der „Hilfe zur Selbsthilfe“, ohne jegliche konfessionelle oder parteipolitische Bindung.
1. November 1976
1977
Erstes Frauenhaus in Schleswig-Holstein
1977 gründeten Frauen in Rendsburg das erste Frauenhaus in Schleswig-Holstein. Flensburg und Lübeck folgten.
Heute verteilen sich 13 Autonome Frauenhäuser auf ganz Schleswig-Holstein und bieten Platz für insgesamt 275 von Gewalt betroffene Frauen und Kinder.
1977
Hier und jetzt
Bis heute
... arbeiten die Frauenhäuser daran, Gewalt gegen Frauen und Kinder zu skandalisieren und zu enttabuisieren.
Bis heute wenden sie sich gegen Ungerechtigkeiten, Benachteiligungen und Diskriminierungen von Frauen in der Gesellschaft.
Bis heute bieten Frauenhäuser Obdach und Schutz für Frauen und ihre Kinder, die von Gewalt betroffen sind.
Bis heute kämpfen Frauenhäuser um sichere Finanzierung der Einrichtungen und weitere Plätze, da jeden Monat Schutzsuchende aufgrund von Platzmangel abgewiesen werden müssen.
Hier und jetzt

Literatur: Bessy Albrecht Ross, Die Geschichte der Frauenhäuser und Psychiateriebetroffene Frauen im Frauenhaus, (2003) Oldenburg, Studienarbeit.

Ein Bus mit der Aufschrift: Gewalt gegen Frauen beenden
Plakat mit der Aufschrift: Keine Kürzungen im Bereich Frauen und Mädchen
Plakat mit der Aufschrift: Alle Frauenhäuser müssen bleiben